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Digitale Schiene Deutschland: DSD Starterpaket Scan-Med

Digitale Schiene Deutschland: DSD Starterpaket Scan-Med

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ließ von 2016 bis 2018 die Machbarkeit eines gleichzeitigen, bundesweiten Rollouts von ETCS und digitalen Stellwerken (DSTW) in netzbezirksweiser Logik prüfen. Nach Bestätigung der Wirtschaftlichkeit und angesichts des Ziels der Bundesregierung, den Schienenverkehr zu stärken und die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken, beschlossen das BMVI und die Deutsche Bahn AG die Umsetzung des empfohlenen ETCS/DSTW-Flächenrollouts. Dieser erfolgt im Rahmen des Programms „Digitale Schiene Deutschland“ (DSD) und startet mit einem sogenannten DSD-Starterpaket, das die ETCS/DSTW-Infrastrukturausrüstungen für den transeuropäischen Korridor „Scandinavian-Mediterranean“ (Scan-Med) umfasst. Die ISB mbH bearbeitet speziell die Netzbezirke Halle und Salzwedel.

Bestandteil der Planungen ist die Neuausrüstung des gesamten Netzbezirks mit ETCS L2oS. Bereits mit ETCS ausgerüstete Strecken werden entsprechend aktueller ETCS-Baseline 3.4.0 angepasst. Das Rollout von ETCS L2oS beginnt auf den umliegenden Strecken und endet im Knoten Halle. Damit einhergehend wird die Stellwerkstechnik entweder hochgerüstet oder neu mit DSTW-Technik ausgerüstet. Gleichzeitig werden die Bahnübergangssicherungsanlagen im Planungsbereich SCI-LX fähig umgerüstet, um das Zielbild des DSD zu erfüllen. Planungsbestandteil sind darüber hinaus ebenso die Planungen der verschiedenen Baustufen sowie die Planung der erforderlichen Kabelgefäßsysteme.

Die Projektrealisierung erfolgt grundsätzlich mittels der BIM-Methodik. Im Projekt DSD Starterpaket Scan-Med werden daraus folgende konkrete BIM-Ziele abgeleitet und verfolgt:

  • Beschleunigung der Planung
  • Nachweis der Umsetzungsfähigkeit einer Planung für Netzbezirke innerhalb eines festgelegten Zeitraums
  • Definition und Entwicklung neuer Prozesse und Methoden
  • Strukturierung der Datenablage für langfristigen schnellen Zugriff auf aktuelle Informationen (Single Source of Truth) und Vermeidung von Datenredundanz
  • Variantenvergleich: Visualisierung von Planungsvarianten und Bauzuständen unter Berücksichtigung von Termin- und Kostenauswirkungen
  • Planableitung: Erstellung von 2D-Plänen aus den Modellen

Aufgrund der Größe des Projekts müssen die Koordinationsmodelle in mehr als 20 Teilmodelle aufgeteilt werden. Die BIM-Leistungen umfassen die Erstellung von Bestands- und Fachmodellen für jede dieser Teilprojektgrenzen und müssen den BIM-Zielen entsprechen.

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